Über mich

Bianca und Roland Deger stellen sich vor

Mein Angebot: Coaching, Mediation, Seminare, Reisen, Veranstaltungen

Meine Stärken: Offenheit, Toleranz, Vertrauen, Diskretion, positives Denken, Einfühlungsvermögen

Meine Erfahrungen: Kommunikations- und Coachingerfahrung, kombiniert mit meiner eigenen Transidentität

Ich bin verheiratet und habe zwei Söhne. Meine Transidentität ist für meine Familie nicht einfach. Wir haben aber einen guten Weg gefunden, der es uns allen ermöglicht, damit im positiven Sinne umzugehen.

Ich bin ein Mensch, der gerne kommuniziert, zuhören kann und sich mit Anderen austauscht. Ursprünglich komme ich aus der Touristikbranche. Früh in meinem Berufsleben habe ich mich auf das Thema Kommunikation spezialisiert und über viele Jahre federführend in der Kommunikation eines großen Immobilienunternehmens gearbeitet. Um diesen Job gut ausüben zu können, braucht es ein hohes Maß an Erfahrung, Sachkunde, Sensibilität und Einfühlungsvermögen. Nur so ist eine erfolgreiche und professionelle Bearbeitung auch schwieriger Themen möglich.

Ausgebildeter Coach

In meinem bisherigen beruflichen Leben gab es viele schöne Erfolge, die ich zusammen mit anderen erzielen und auch feiern konnte. Aber auch manch kritische Situation war zu bewältigen. Geholfen hat mir dabei, dass ich mich gut in die Situation anderer Menschen versetzen und aus ihrer Sicht auf die Welt blicken kann. Ergänzt habe ich meine berufliche Tätigkeit und Erfahrung vor einigen Jahren durch den erfolgreichen Abschluss einer Coaching-Ausbildung.

Von besonderer Bedeutung ist meine eigene Transidentität (M2F). Zu ihr bekenne ich mich ausdrücklich. Meiner weiblichen Seite gebe ich großen Raum. Gleichzeitig habe ich für mich entschieden, meine männliche Seite nicht aufzugeben. Das kann sich ändern, muss es aber nicht. 

Bisher habe ich auf körperliche Eingriffe verzichtet. Viele Freundinnen sind inzwischen den Weg hin zu Hormonen und Operationen gegangen, mit jeweils unterschiedlichen Erfahrungen, die ich interessiert aufnehme, um meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu erweitern.

Seit meinem Outing im Jahr 2010 habe ich zahlreiche Erfahrungen mit meiner Transidentität gesammelt und vieles erlebt. Dabei überwiegen die positiven Erlebnisse eindeutig. Ich habe zahlreiche transidente Menschen kennengelernt, die meinen Horizont erweitert haben. Vielen von ihnen konnte ich dabei konkrete und individuelle Hilfestellungen geben. Außerdem habe ich zahlreiche Veranstaltungen und Ausflüge organisiert, von abendlichen Treffen in Restaurants über Theater- und Opernbesuchen bis hin zu ganzen Wochenenden, die wir zusammen erleben konnten. Wichtig ist mir dabei auch die Begegnung mit nicht transidenten Menschen, die bisher nur wenig bis nichts über uns Transgender wissen.

Wir Transidente dürfen nicht nur im eigenen Saft schmoren. Nur dann kommen wir weiter und finden selbstverständliche Akzeptanz in der Gesellschaft. Das ist und bleibt eine Herausforderung, zu der ich unter anderem mit meinem Blog beitragen will.

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Interview mit Bianca Dorada

Über Transidentität und
die Fröhlichkeit des Lebens

Wie möchtest Du transidenten Menschen helfen, ein erfülltes Leben zu führen?

Ich habe über die Jahre hinweg festgestellt, dass zahlreiche Transgender durch ihre Transidentität regelrecht in sich gefangen sind, sich unter großem Druck fühlen und kein Auge mehr für die vielen anderen Aspekte haben, die das Leben bietet. Dabei ist es so wichtig, dass man als transidenter Mensch, der sein „inneres“ Geschlecht leben möchte, gerade die vielen Möglichkeiten und Facetten mit einbezieht, um schließlich ein gewisses Maß an Vollkommenheit und Erfüllung zu erreichen. Was kann ich? Was macht mir Spaß? Wer ist mir wichtig? Was möchte ich auch in meiner anderen oder neuen Geschlechterrolle nicht missen und neu gestalten? Hier liegt der Ansatz für meine Arbeit.

Was ist Dein erster Rat für Menschen, die ihre Transidentität leben möchten?

Wenn die Erkenntnis reift, dann versucht erst einmal locker zu bleiben und ein bisschen darüber nachzudenken. Transidentität ist nur eine von vielen Ausprägungen, die es unter uns Menschen gibt, von hetero, schwul, lesbisch, und, und. Sie ist also weder pervers noch besonders oder ungewöhnlich. Sie ist einfach da. Und wenn Andere damit ein Problem haben, dann muss das noch lange nicht Euer Problem sein. Bekennt Euch zu Eurer Transidentität und lebt mit ihr, in welcher Form auch immer. Und versucht neben allen Emotionen den Kopf klar zu halten und das Kind nicht mit dem Bad auszuschütten. Denkt dabei an Euch, aber auch an die Menschen, die Euch nahestehen.

Lass uns ein bisschen über Dich reden, Bianca. Wann wurde Dir Deine Transidentität bewusst?

Das war wie bei vielen Anderen auch. Während meiner Kindheit gab es Ahnungen, während der Jugend hat sich das konkretisiert. Da habe ich öfter den Kleiderschrank meiner Mutter besichtigt und den Inhalt auch immer wieder genutzt. 

Was hat diese Erkenntnis in Dir ausgelöst?

Mir ist in den 70er Jahren zunächst das Wort „Transvestit“ in einer Fernsehzeitschrift im Zusammenhang mit einem Foto begegnet, das einen Mann in Frauenkleidern zeigte. Ich habe gleich im Duden nachgeschlagen. Dort wurde Transvestismus definiert als „die krankhafte Neigung, die Kleidung des anderen Geschlechts anzuziehen“. Aus heutiger Sicht ist das eine diskriminierende und undenkbare Formulierung. Entsprechend entsetzt war ich zunächst über mich selbst. Das hat sich jedoch inzwischen grundlegend zum Positiven gewandelt. Und die Begriffe Transidentität und Transgender gefallen mir deutlich besser.

Wie hat sich Dein Umgang mit Deiner Transidentität im Laufe der Jahre verändert?

Nach der Erkenntnis begann das große Verdrängen. Ich habe zwar jeden Artikel, jedes Buch und jede Fernsehsendung über transidente Menschen begierig aufgenommen, mich selbst jedoch zurückgehalten. Irgendwie wird das schon weggehen, so dachte ich. Pustekuchen! Dann kamen Studium, Heirat, Kinder, Karriere, und meine Transidentität schwelte nur noch im Untergrund. Irgendwann begann ich, Frauenkleider zu kaufen und sie während meiner zahlreichen Dienstreisen abends im Hotelzimmer auszuprobieren. Das war manchmal ziemlich daneben. Erst im Jahr 2009, mit 52 Jahren, kam der große Befreiungsschlag. Nach einer schwierigen beruflichen Situation wurde mir klar, dass endlich auch einmal meine eigenen Belange berücksichtigt werden sollten. Seither lebe ich meine weibliche Seite konsequent aus, mit zahlreichen positiven Erfahrungen und vielen neuen Freundinnen und Freunden.

Wann hast Du zum ersten Mal mit Deiner Familie und Freunden darüber gesprochen? Wie war ihre Reaktion?

Mir wurde nach dem Bekenntnis zu meiner Transidentität klar, dass ich das dauerhaft vor meiner Familie nicht verstecken kann. Deshalb ging ich in die Offensive und habe mich geoutet. Ohne Netz und doppelten Boden. Die Reaktionen von meiner Frau und meinen Söhnen reichten zunächst von überrascht, interessiert, abwartend, irritiert bis ablehnend. Es hat eine Weile gedauert, bis diese „frohe Botschaft“ einigermaßen verdaut war. Ich bin froh darüber, dass es zu keiner Trennung gekommen ist und wir einen Weg gefunden haben, mit dem wir einigermaßen leben können. Die Situation ist nicht optimal, aber für alle soweit erträglich, mit Höhen und Tiefen. Und wir sind weiterhin zusammen. Das ist mir wichtig.

Würdest Du Dich als Transvestit oder transsexuell bezeichnen?

Ich mag diese Schubladen und Kategorisierungen nicht. Jeder Fall ist anders, und die Grenzen sind fließend. Sie verändern sich auch oft im Zeitverlauf. Deshalb sind die Bezeichnungen Transgender oder Transidentität so wichtig, weil sie zumindest versuchen, das gesamte Spektrum zu erfassen. Ich habe zum Beispiel auch schon über Hormone und eine Geschlechtsangleichung nachgedacht und müsste mich als transsexuell einstufen. Aus gesundheitlichen Gründen habe ich darauf aber verzichtet und weil ich meine Familie nicht verlieren will, die mir sehr am Herzen liegt. Ich möchte mein Leben nicht unnötig aufs Spiel setzen möchte. Dazu bietet es viel zu viel. Und so bin ich eben wie ich bin.

Und warum Dein Künstlername „Dorada“?

Das ist eine nette Geschichte. Ich habe vor einigen Jahren eine Führung durch das Aquarium von Palma de Mallorca mitgemacht. Dort wurde uns erklärt, dass Doraden als Männchen geboren und ab einem Alter von ca. zwei Jahren zu Weibchen werden. Das hat mir spontan sehr gefallen. Und der Name „Bianca Dorada“ war geboren.

Fühlst Du Dich selbst als Mann oder als Frau?

Ja!

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